Im Mittelpunkt der Sitzung des Samtgemeinderates am letzten Montag in Holvede stand der Doppelhaushalt 2019/20. Gibt doch die finale Beratung des Haushalts Gelegenheit, eine kleine Rückschau und einen Ausblick auf die Entwicklung in unserer Samtgemeinde zu werfen.
Hier geht es zur Tagesordnung: 

Unser GRÜNES Mitglied im Samtgemeinderat und Vorsitzender des Finanzausschusses, Manfred Thiel, erklärte die Bauchschmerzen unserer Fraktion, eine Zustimmung zu erteilen. Dass der Haushalt so zustande kam, wäre dem Streichkonzert der letzten Wochen zu verdanken. Gestrichen wurde zum Beispiel der Bau bzw. die Sanierung des Rathauses (2,25 Mio. €) und die Erweiterung des Moisburger Feuerwehrhauses (200.000 €).

Thiel kritisierte: „Beim Rathaus haben wir den Eindruck, dass die Verwaltung wenig oder nur schleppend liefert – Stichwort: Raumkonzept - und die Mehrheitsgruppe einfach kein neues Rathaus will – Resultat: Projekt Stillstand.“ Bei der Finanzierung der großen Investitionsmaßnahmen denke die GRÜNEN-Fraktion, dass über eine Erhöhung der Samtgemeindeumlage und/oder über das Sicherungskonzept des Kämmerers nicht nur kurz nachgedacht, sondern auch mal ernsthaft gesprochen werden müsse. Thiel fordert deshalb: „Eine leistungsfähige, moderne und bürgerfreundliche Samtgemeinde sollte nicht nur einseitig den Rotstift bemühen und ständig Projekte weit in die Zukunft verschieben, sondern auch die Einnahmenseite gegebenenfalls erhöhen. Wenn zum Beispiel Mitgliedsgemeinden und nicht Banken der Samtgemeinde Darlehen gewähren, dann ist da etwas schief in den Finanzbeziehungen zwischen der Samtgemeinde und den Mitgliedsgemeinden. Stichwort: reiche Mitgliedsgemeinde – arme Samtgemeinde.“
Die CDU/SPD-Gruppe blieb im Allgemeinen der großen Politik und nannte die Verpflichtungen für das Krippen- und Kitaangebot sowie die offene Ganztagsschule als Ursache für die sehr schwierige Haushaltslage.
Samtgemeindebürgermeister Heiner Albers empfand das Ergebnis der letzten Bemühungen konstruktiv und könne ein Streichkonzert keinesfalls erkennen.
Die AfD enthielt sich wieder einmal bei der abschließenden Abstimmung.

Redebedarf gab es zuvor mehrfach zur empfohlenen Schließung der Bücherei in Moisburg. Ehrenamtliche Mitarbeiterinnen der Bücherei an diesem Standort wollen trotz der äußerst geringen Besucher- und Ausleihzahlen die Bücherei erhalten. Unsere GRÜNE Fraktionsvorsitzende, Christiane Melbeck, brachte zum Ausdruck, dass man dem Konzept der Büchereileitung folgen solle. Denn „mit dem Konzept, die Bücher und die Medien zu den Kindern in die Grundschule zu bringen, wenn die Kinder nicht in die Bücherei kommen, erreicht man eine größere Reichweite und fördert so wesentlich stärker das Leseinteresse.“
Vorwiegend die Moisburger Mitglieder des Samtgemeinderates stimmten gegen eine Schließung der Bücherei im Sommer.

update 28.03.2019:
Die Kreiszeitung Wochenblatt Nord Heide berichtet am 27.03.2019 auf Seite 28 über die Samtgemeinderatssitzung.
Bücherei Moisburg wird geschlossen

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