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OV Hollenstedt

Grüne in der Samtgemeinde Hollenstedt

Bauplanung in Wennerstorf verwässert

ZMC LogoSeit Herbst letzten Jahres ist bekannt, dass sich die Firma ZMC (Zhejiang Medicine Company) im Gewerbegebiet Wennerstorf ansiedeln möchte und inzwischen die 4.400 Quadratmeter große Fläche von der WLH erworben hat. Die chinesische Firma plant für die Futtermittelindustrie Vorprodukte herzustellen und nach Kundenwunsch unterschiedliche Vitamine und Carotinoide zu Nahrungs-ergänzungsmitteln vollautomatisch zu mixen. Später werden diese Vorprodukte dann dem Futter für Nutztiere (Rinder, Schweine, Geflügel, Fische) sowie Haustiere (Hunde, Katzen usw.) bei anderen Unternehmen der Futtermittelbranche dazugegeben.
Doping für Nutz- und Haustiere lehnen wir Grünen ab. Gesunde Ernährung muss ohne chemische Zusätze möglich sein. Wissenschaftliche Studien beweisen, dass künstlich erzeugte Vitamine im menschlichen Körper Krankheiten verursachen können.

Nicht nur aus ernährungs- und gesundheitspolitischen Aspekten stehen wir Grünen dem Vorhaben kritisch gegenüber. Auch baurechtliche Bedenken sind nicht von der Hand zu weisen. Denn die Lagerung und Mischung soll in einem 22 Meter hohen Gebäude mit Silozellen erfolgen.

Der aktuelle Bebauungsplan für das Gewerbegebiet Wennerstorf sieht allerdings eine Begrenzung der Gebäudehöhe von ca. 16 Metern vor. Diesen Widerspruch zwischen Bebauungsplan und angedachter Gebäudehöhe nahm Anfang Februar Grünen-Fraktionsvorsitzende Ruth Alpers im Kreistag zum Anlass, sechs Fragen zu stellen.

Nun sind die Antworten erfreulich schnell auf dem Tisch.
Nach Auskunft der Winsener Kreisverwaltung könnten mehrere Ausnahmenregelungen gleichzeitig greifen, um das Bauprojekt zu genehmigen: „Die von der Festsetzung des Bebauungsplans (14,5 m) abweichende Höhe von 22 m würde sich wie folgt zusammensetzen: Bis zu 19,5 m, also für eine Überschreitung von 5 m, kann gemäß § 31 Abs. 1 BauGB eine Ausnahme erteilt werden. 2,5 m sollen zusätzlich im Wege einer Befreiung gemäß § 31 Abs. 2 Nr. 2 BauGB zugelassen werden.

Ruth Alpers ist überrascht: „Wir werden selbstverständlich prüfen, ob die Befreiungen und Ausnahmeregelungen so einfach summiert werden können.“ Und Manfred Thiel, Grünen-Mitglied des Gemeinderats Wenzendorf gibt zu bedenken: „Mit solch einem Vorgehen werden die ursprünglichen Absichten der gemeindlichen Bauplanung verwässert und lassen offenbar babylonische Großprojekte ohne Höhenbegrenzung zukünftig zu.“ Zudem sei es bemerkenswert, dass die Logistiker im Wennerstorfer Gewerbegebiet in der Vergangenheit sich über zwei Meter tief in die Erde graben mussten, um die Höhenbegrenzung nicht zu überschreiten. Hier werde offensichtlich die chinesische Unternehmung einseitig bevorteilt.

 

 

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